05.04.2021

Klocke: „Interaktive Lehre bleibt das Maß der Dinge.“

PUBLICUS-Umfrage zur Lehre in der Pandemie – Folge 17

Klocke: „Interaktive Lehre bleibt das Maß der Dinge.“

PUBLICUS-Umfrage zur Lehre in der Pandemie – Folge 17

Ein Beitrag aus »Publicus – Schwerpunkt Corona« | © Mike Fouque - stock.adobe.com / RBV
Ein Beitrag aus »Publicus – Schwerpunkt Corona« | © Mike Fouque - stock.adobe.com / RBV
Die Pandemie verändert die Lehre, das Lernverhalten und das Miteinander von Lehrenden und Studierenden. Im Rahmen dieser PUBLICUS-Umfrage haben wir Lehrende zu ihren konkreten Erfahrungen und Eindrücken mit der veränderten Lehrsituation befragt. Heute: Prof. Dr. Daniel Klocke, EBS Universität für Wirtschaft und Recht.

 

Was sind die für Sie wesentlichen Erfahrungen, die Sie in den letzten Monaten mit dem Online-Unterricht gemacht haben?​

Klocke: Online-Unterricht ist eine gute Ergänzung der Lehre und ermöglicht ganz neue Formate. Ein Ersatz für Präsenzunterricht und eine Diskussion vis-a-vis kann Online-Lehre nicht sein.

Nennen Sie bitte die dabei für Sie wichtigsten Unterschiede ge​genüber der Präsenzlehre.


Klocke: Gemeinsame Textarbeit ist einfacher geworden. Es ist schwieriger geworden, Studierende zu motivieren. Auch die Stimmung im Raum als unmittelbares Feedback für Stoffvermittlung fällt aus.

Welche technischen Hilfsmittel und Systeme kommen aktuell zum Einsatz, um Onlineveranstaltungen abzuhalten? Mit welchen Tools haben Sie persönlich dabei die besten Erfahrungen gesammelt?

Klocke: An der EBS nutzen wir die Applikation Zoom. Aus Konferenzen und Meetings kenne ich diverse andere Programme wie etwa WebEX, MSTeams oder goto-Meeting. Vom Standunkt der Lehre aus gefällt mir zoom am besten.

Gab es Schwierigkeiten bei Klausuren und mündliche Prüfungen, die unter veränderten Bedingungen abgehalten werden mussten? Wenn ja: Welche?

Klocke: Es gibt bestimmte Klausuren in Vorbereitung auf die Erste Juristische Prüfung, die in Präsenz geschrieben werden müssen. Das war durch die COVID-19-Pandemie schwierig zu realisieren. Wir haben kurzerhand mit dem Rhein-Main-CongressCenter eine Partnerschaft abgeschlossen, um die Klausuren durchführen zu können. Alles in allem konnten wir dank der guten Arbeit im Dekanat die Klausuren allesamt durchführen. Die mündlichen Prüfungen finden in Hessen in kleiner Besetzung in Präsenz statt.

Wie haben sich die Leistungen und Lernerfolge der Studierenden im Zusammenhang mit der Online-Lehre entwickelt?

Klocke: Das ist leider nicht homogen. Meine Kollegen und ich, wir beobachten das mit Sorge. Wir sehen, dass auch bei den besten Studierenden die Lernerfolge leicht zurückgehen. Andere Studierende blühen im neuen Umfeld regelrecht auf.

Gibt es praktische Erfahrungen, die sich dauerhaft auf die Präsenz-Lehre nach überstandener Pandemie übertragen lassen?

Klocke: Ich fürchte wenig. Mein didaktisches Konzept war vor der Pandemie sehr ausdifferenziert. Das Einzige, was mich aktuell interessiert, sind Impulse für blended-learning-Konzepte. Die gab es aber schon vor der Pandemie. Interaktive Lehre bleibt das Maß der Dinge. Für meine Doktoranden werde ich die gemeinsame Arbeit am Text übernehmen. Hier ist das unkomplizierte Screen-Sharing mit Bild und Ton eine echte Bereicherung.

 

©privat

Zur Person:

Professor Dr. Daniel M. Klocke, LL.M.oec. Inhaber des Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht, Arbeitsrecht und Rechtstheorie an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht Wiesbaden.

Zur Hochschule:

Die EBS Universität für Wirtschaft und Recht ist eine private, staatlich anerkannte Universität in Hessen und Teil der SRH higher education. Die Law School hat ihren Sitz in Wiesbaden und besteht seit 2011. Aktuell studieren dort ca. 350 Studierende Jura.

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Die Serie: PUBLICUS-Umfrage zur Lehre in der Pandemie



















 

Marcus Preu

Ltg. Lektorat und Redaktion, Rechtsanwalt
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