03.03.2022

Rezension: „Social Media für Behörden – Wie Bürgerkommunikation heute funktioniert“

Ein Werk von Christiane Germann und Wolfgang Ainetter

Rezension: „Social Media für Behörden – Wie Bürgerkommunikation heute funktioniert“

Ein Werk von Christiane Germann und Wolfgang Ainetter

Dem Leser wird durch dieses Werk klar: „Social Media ist für jede Behörde zu schaffen.“ © Looker_Studio – stock.adobe.com
Dem Leser wird durch dieses Werk klar: „Social Media ist für jede Behörde zu schaffen.“ © Looker_Studio – stock.adobe.com

„Social Media ist in unserer digitalen Zeit nicht „nice to have“, sondern ein absolutes „Must have“. Denn wer auf Social Media nicht präsent ist, ist für Millionen Menschen nicht existent.“ Mit diesen Worten leiten Christiane Germann und Wolfgang Ainetter ihr „Handbuch“ ein. Sie haben Recht: Denn 43 Millionen aller in Deutschland lebenden Personen sind auf Social Media.

Die Autoren befassen sich mit dem für Behörden inzwischen unumgänglichen Thema „Social Media Präsenz“ und geben dabei in leicht verständlicher Sprache eine Anleitung, wie jede Behörde – ob klein oder groß – ihren Social-Media-Auftritt gestalten kann. Dabei beschreiben sie konkret, was zu tun ist, worauf geachtet werden muss und was besser gelassen werden sollte. Sie untermalen ihre Ausführungen mit anschaulichen Beispielen aus ihren eigenen langjährigen Berufserfahrungen und geben dem Leser hilfreiche Tipps. Das Buch richtet sich dabei an alle in der öffentlichen Verwaltung Beschäftigten.

Aufbau

Besonders die ansprechende farbliche Gestaltung sowie die gut strukturierte Gliederung in sechs Teile mit einzelnen kurzen Kapiteln laden zum Lesen ein. Die Kapitel werden stets durch griffige Teaser eingeleitet, die dem Leser bereits einen Überblick geben, was ihn im nachfolgenden Kapitel erwartet. Die Überschriften, Bilder und anschaulichen Grafiken machen das Lesen zu einem Vergnügen. Die farblichen Kästen innerhalb der Kapitel ermöglichen es, nützliche Checklisten, Zusammenfassungen und Hinweise auf einen Blick zu erfassen.


Zum Inhalt

Gleich zu Beginn des Buches räumen die Autoren mit dem Vorurteil auf, ein Social-Media-Manager in einer Behörde verbringe den ganzen Tag damit, Beiträge zu posten. Denn tatsächlich umfasst dieser Teil gerade einmal 30 % des Aufgabenbereichs. Damit wird klar, dass diese Tätigkeit keine bloße Freizeitbeschäftigung nach dem Motto „Das bisschen Twittern und Posten…“ ist. Vielmehr erkennt der Leser, dass der Job sowohl qualitativ als auch zeitlich vergleichbar mit dem des Pressesprechers ist.

Anschließend werden sowohl grundlegende Themen wie die Frage „Du oder Sie in den Sozialen Medien“ und „Wie funktioniert gutes Storytelling?“ als auch das hochaktuelle Thema „Wie funktioniert Social Media in Krisenzeiten?“ thematisiert. Die Autoren geben dem Leser eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein gelungenes Storytelling. Dabei zeigen sie sich teilweise etwas ironisch und benutzen z.B. in dem Kapitel „Du oder Sie in den Social Media“ für die direkte Leseransprache nicht wie bisher das „Sie“, sondern das „Du“. Schließlich zeigt sich, dass Lockerheit und „Sie“ sich nicht zwingend ausschließen müssen. Es kommt nur auf die richtige Formulierung und Gestaltung an, die durch das Buch erlernt wird.

Zudem nehmen die Autoren dem Leser die Angst vor einem „Shitstorm“ und „Hate Speeches“, indem sie ihm den richtigen Umgang damit aufzeigen und verdeutlichen, ein „Shitstorm“ könne auch positive Folgen für die Behörde haben. Auch aktuellen Geschehnissen wie der Social Media Kommunikation in der Corona-Pandemie wird ein Kapitel gewidmet. Denn Social Media ist nie im „Lockdown“. Gerade in dieser von Einschränkungen geprägten Corona-Zeit sind Social Media wichtiger denn je. Damit die Krisenkommunikation der Behörde in den Social Media gelingt, geben die Autoren konkrete Empfehlungen.

Im letzten Teil des Buches wird der Leser mit Beispielen gelungener Social Media Auftritte belohnt. Dazu stellen die Autoren diverse Behörden anhand von Posts, Tweets und Storys vor („Best-Practice-Beispiele“). Dem Leser wird dadurch klar: „Social Media ist für jede Behörde zu schaffen.“

Die Lektüre dieses Buches ist eine große Bereicherung für jede Behörde, macht aufgrund der farbenfrohen Gestaltung Spaß, vermittelt grundlegendes Know-how für Social Media und ist daher uneingeschränkt zu empfehlen.

 

Social Media für Behörden – Wie Bürgerkommunikation heute funktioniert“ von Christiane Germann und Wolfgang Ainetter, Rheinwerk Computing, Bonn 2021, 423 Seiten, 49,90 €

 

Ref. jur. Julia Florence Turek

Referendarin, Stuttgart
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