09.05.2023

Die Kaderschmiede wird 50

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski würdigt die Arbeit der Ludwigsburger Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen

Die Kaderschmiede wird 50

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski würdigt die Arbeit der Ludwigsburger Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen

Die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen (HVF) lud zu ihrem 50-jährigen Bestehen in die Musikhalle Ludwigsburg ein. | © HVF Ludwigsburg
Die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen (HVF) lud zu ihrem 50-jährigen Bestehen in die Musikhalle Ludwigsburg ein. | © HVF Ludwigsburg

Zum 50. Jubiläum ihres Bestehens hatte die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen (HVF) zu einem Festakt in die Musikhalle Ludwigsburg geladen. Rund 200 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nahmen daran teil.

In ihrer Begrüßungsrede verwies Rektorin Dr. Iris Rauskala auf das in den letzten Jahren Erreichte und präsentierte das neue HVF-Motto, „Wissen – Wandel – Werte“. Es ergänzt die neue Corporate Identity der Hochschule mit neuem Logo und neuem Webauftritt. Das neue Leitbild rückt den Anspruch der HVF als Kompetenzzentrum und Impulsgeberin für die anstehenden gesellschaftlichen Transformationsprozesse in den Mittelpunkt. Weitere Grußworte spielten – zuweilen mit einem Augenzwinkern – auf den Ruf der HVF als „Kaderschmiede“ des Landes an, dem es auch weiterhin gerecht zu werden gelte.

Der Oberbürgermeister von Ludwigsburg, Dr. Matthias Knecht, betonte die Verbundenheit seiner Stadt mit den in ihr ansässigen Hochschulen und hob zugleich die hohe Lebensqualität hervor, die sie ihren Studierenden zur Verfügung stellt. Thomas Eigenthaler, stellvertretender Vorsitzender des Hochschulrats, wusste mit historischen Begebenheiten aus der Frühzeit der Hochschule aufzuwarten und machte deutlich, dass ihre beiden Fakultäten – im Sinne einer Verschränkung des staatlichen „Gebens“ und „Nehmens“ – als zwei Seiten einer Medaille zu betrachten seien.


Hohes Niveau der Absolventinnen und Absolventen

Professor Dr. Alexis von Komorowski, der Hauptgeschäftsführer des Landkreistages Baden-Württemberg, sprach von dem Erfordernis „disruptiver Evolution“ im Angesicht der Herausforderungen von Dekarbonisierung, Digitalisierung und demografischem Wandel. Er zeigte sich überaus zuversichtlich, dass die Hochschule für diese Prozesse bereits heute sehr gut aufgestellt sei.

Ministerialdirektor Reiner Moser, Amtschef im Innenministerium, betonte ressortübergreifend – auch für den Steuer- und Finanzbereich – das hohe Niveau der Ludwigsburger Absolventinnen und Absolventen im gehobenen Verwaltungsdienst.

Den Festvortrag hielt die seit Herbst 2022 amtierende Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Petra Olschowski. Auch sie stellte in ihrer Rede den demografischen Wandel, die Digitalisierung sowie die Herausforderung des menschengemachten Klimawandels in den Mittelpunkt und hob den wichtigen Beitrag hervor, den die HVF Ludwigsburg – wie auch ihre Schwesterhochschule in Kehl – mit ihren praxisorientierten Studiengängen, aber auch mit den vielfältigen Forschungsaktivitäten ihrer Professorinnen und Professoren bereits heute zu deren Bewältigung leiste.

Gemeinwohl als kontinuierliche Herausforderung

Die anschließende Podiumsdiskussion zum Thema „Gemeinwohlorientierung und der Beitrag der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen“, moderiert von Professor Dr. Arne Pautsch, setzte sich differenziert und aus verschiedenen Perspektiven mit der Frage auseinander, wie die Gemeinwohlorientierung der öffentlichen Verwaltung konkret mit Leben geben gefüllt werden könne – und welche Rolle dabei insbesondere die HVF zu spielen habe. Neben Ralf Broß, Geschäftsführendem Vorstand des Städtetags Baden-Württemberg, diskutierten Prof. Dr. Alexis von Komorowski (Landkreistag), Heidi Schmid (Dezernentin Gemeindetag), Swantje Sperling (Mitglied des Landtags) und Dr. Alexandra Sußmann (Bürgermeisterin Stuttgart). Es wurde deutlich, dass das „Gemeinwohl“ in einer pluralistischen Gesellschaft nicht anders als über einen Ausgleich der vielfältigen Interessen und im Wege der demokratischen Teilhabe aller Betroffenen identifiziert und immer nur vorläufig verwirklicht werden kann.

Dass es sich bei der HVF aus guten Gründen um eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften handelt, bewiesen nicht zuletzt die beiden Moderatoren – die Studierenden Dilnaz Mayr und Simon Gottowik ordneten die Beiträge des Abends souverän ein und verknüpften diese auf anschauliche Weise. Für die Hochschule und ihre Gäste ein rundum gelungener und würdiger Auftakt ins Festjahr, der sicherlich noch lange nachhallen wird.

 
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