25.08.2022

Arbeitssicherheit als Grundrecht der Beschäftigten

Diese fünf Fallen müssen Unternehmen unbedingt vermeiden

Arbeitssicherheit als Grundrecht der Beschäftigten

Diese fünf Fallen müssen Unternehmen unbedingt vermeiden

Sichere Rahmenbedingungen sind der Grundstein dafür, dass die Mitarbeiter täglich gesund von der Arbeit nach Hause gehen können. ©j-mel – stock.adobe.com
Sichere Rahmenbedingungen sind der Grundstein dafür, dass die Mitarbeiter täglich gesund von der Arbeit nach Hause gehen können. ©j-mel – stock.adobe.com

Zum Thema Arbeitssicherheit existieren mittlerweile unzählige Gesetze, die von den Unternehmen mit Blick auf den Schutz ihrer Beschäftigten einzuhalten sind. Schaut man sich in einigen Betrieben jedoch genauer um, dann fällt auf, dass zwar viel in Technik investiert wird, aber nicht in das Bewusstsein der Mitarbeiter – dadurch entstehen trotz sicherer Arbeitsplätze vermeidbare Arbeitsunfälle.

Gerade Führungskräfte stehen wegen der großen Zahl an Gesetzen vor besonderen Herausforderungen. Oftmals mangelt es schlicht an Verständnis und Bewusstsein, weil ein Arbeitsschutz-Onboarding fehlt. Doch wer keine entsprechenden Voraussetzungen schafft, riskiert die Gesundheit und im schlimmsten Fall das Leben der Mitarbeiter. Nachfolgend werden fünf Fallen erläutert, die Unternehmen unbedingt vermeiden sollten:

1. Falle: Es fehlt eine Gefährdungsbeurteilung

Jeder Arbeitgeber sollte eine Gefährdungsbeurteilung erstellen und diese regelmäßig aktualisieren. Darin werden sämtliche Gefahren analysiert, die sich für die Mitarbeiter im Betrieb oder in ihrem täglichen Job ergeben können. Diese Beurteilung wiederum bildet die Basis, um künftig für mehr Sicherheit zu sorgen und notwendige Verbesserungen im Bereich des Arbeitsschutzes durchzuführen. Wer auf solche Maßnahmen verzichtet, geht dagegen erhebliche Risiken ein.


2. Falle: Die Rahmenbedingungen sind unzureichend

Sichere Rahmenbedingungen sind der Grundstein dafür, dass die Mitarbeiter täglich gesund von der Arbeit nach Hause gehen können. Solange es beispielsweise möglich ist, mit der Hand zwischen große Walzen zu fassen, ist eine Maschine nicht sicher. Zugleich müssen Mitarbeiter eine gute Risikokompetenz besitzen und wissen, dass ein Griff zwischen die Walzen gefährlich ist und deshalb unbedingt zu unterlassen ist. Sind keine sicheren Rahmenbedingungen vorhanden, kann das zu schwerwiegenden Unfällen führen.

3. Falle: Entscheidungen werden nicht sachgerecht getroffen

Häufig werden erforderliche Entscheidungen durch Führungskräfte, aber auch teilweise von Sicherheitsingenieuren und Fachkräften für Arbeitssicherheit über den Kopf der Mitarbeiter hinweg getroffen. Dabei sind es gerade die Mitarbeiter, die am besten wissen, welche Gefahren an ihren Arbeitsplätzen vorhanden sind. Wie soll es den Unternehmen gelingen, Maßnahmen erfolgreich umzusetzen und Unfallzahlen zu senken, wenn die Wünsche und Ideen der Mitarbeiter nicht gehört oder beachtet werden? Die Mitarbeiter sollten daher unbedingt in die Entscheidungen zum Thema Arbeitsschutz mit einbezogen werden.

4. Falle: Der Arbeitsschutz wird negativ betrachtet

Dennoch wäre es falsch, nur die Führungskräfte in die Pflicht zu nehmen, denn auch bei den Mitarbeitern liegt oftmals eine skeptische Einstellung gegenüber dem Arbeitsschutz vor. Umso wichtiger ist es, dass die Unternehmensspitze mit gutem Beispiel vorangeht, indem sie der Sicherheit ihrer Belegschaft die höchste Priorität beimisst. Im Übrigen ist der Arbeitsschutz nicht nur wesentlich für die Sicherheit der Arbeitnehmer, sondern auch wirtschaftlich lukrativ: In einer internationalen Studie wurde ermittelt, dass für jeden investierten Euro in den Arbeitsschutz auf unterschiedlichen Wegen 2,20 Euro zurück in das Unternehmen fließen.

5. Falle: Die Kommunikation ist fehlerhaft

Insgesamt gilt es, das Thema Arbeitsschutz nicht totzuschweigen, sondern es mehr in die unternehmensinternen Diskussionen einzubeziehen, um das Mindset der Mitarbeiter für die eigene Sicherheit und die ihrer Kollegen zu schärfen. Dafür ist die regelmäßige Kommunikation wichtig: Missstände sollten offen angesprochen und für bereits eingeleitete Veränderungen sollte regelmäßig Feedback erteilt werden. Mitarbeiter, die sich korrekt verhalten, dürfen gelobt werden – Angestellte, denen ein Fehler unterläuft, sind darauf anzusprechen. Durch dieses Verhalten entstehen neue sichere Verhaltensweisen.

 

Weitere Informationen unter: https://wandelwerker.com/

 

Stefan Ganzke

Wandelwerker Consulting GmbH, Wuppertal
n/a