01.07.2021

Lernen mit Apps

Zeitgemäß durchs Jurastudium

Lernen mit Apps

Zeitgemäß durchs Jurastudium

Lernen mit Apps – Fluch oder Segen? | © Blue Planet Studio - stock.adobe
Lernen mit Apps – Fluch oder Segen? | © Blue Planet Studio - stock.adobe

Das Studium der Rechtswissenschaften zählt zu den schwierigsten Studiengängen und erfordert insbesondere in der Examensvorbereitung ein hohes Maß an Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen und Motivation. Während die digitale Revolution der Juristenausbildung noch ganz am Anfang steht, haben sich einige Lern-Apps bereits etabliert. Speziell auf das Jurastudium zugeschnittene Apps sollen das Selbststudium erleichtern und die Motivation beim Lernen aufrechterhalten.

Jurafuchs – Jura lernen

Mit 160.000 Nutzern und über 17 Millionen Lernerfahrungen ist Jurafuchs eine sehr häufig genutzte Lern-App. Anhand von plastischen Kurzfällen werden komplizierte Lehrbuchfälle und aktuelle, ausbildungsrelevante Rechtsprechung verständlich erklärt. Diese Form der Aufbereitung des examensrelevanten Stoffes soll den Studierenden das notwendige Grundwissen, viel Übung in juristischer Falllösungstechnik, einen Überblick von Strukturwissen und aktueller Rechtsprechung vermitteln. Durch das sog. Microlearning – Lernen in kurzen Schritten und kleinen Einheiten, sofortige Rückkopplung durch Kontrolle des Lernerfolgs und eingebaute Wiederholungen – sollen die Studierenden in ihrem Lernprozess unterstützt werden. Die Gründer von Jurafuchs verfolgen das Ziel, das gesamte ausbildungsrelevante Jura-Wissen für beide Staatsexamina und sämtliche Ausbildungsstufen in der App zur Verfügung zu stellen. Jurafuchs kann kostenlos heruntergeladen und für eine Woche getestet werden. Das Jahres-Abo kostet 71,99 €.

Alpmann Schmidt – Jura-App

Auch die Repetitoriums-Gesellschaft Alpmann Schmidt hat in Zusammenarbeit mit der Lernplattform Repetico eine Jura-App entwickelt. Die sog. E-Cards von Alpmann Schmidt bieten eine besondere Art digitaler Karteikarten im Frage-Antwort-Modus. Innerhalb der App können verschiedene Karteikarten-Sätze zu den einzelnen Rechtsgebieten erworben werden, die sowohl auf das Erste als auch auf das Zweite juristische Staatsexamen vorbereiten. Ein Wiedervorlagesystem ermöglicht durch kontinuierliche Wiederholungen die Verankerung des erlernten Wissens im Langzeitgedächtnis. Neben der Möglichkeit der individuellen Bearbeitung und Ergänzung der Alpmann E-Cards, können auch eigene Lernkarten mit eigenem Lerninhalt erstellt werden. Die Überprüfung des eigenen Lernerfolgs und Lernfortschritts erfolgt anhand ausführlicher, detaillierter Lernstatistiken. Die Kosten für die einzelnen Kartensätze liegen zwischen 0,99 € und 7,99 €.


JLA W-Gesetze

Bei JLAW-Gesetze handelt es sich um eine gut strukturierte App, um via Smartphone auf sämtliche Gesetze und Urteile zugreifen zu können. Neben dem Zugriff auf über 4.000 Gesetze besteht auch die Möglichkeit, einzelne Gesetze herunterzuladen, um die App auch im Offline-Modus nutzen zu können. Darüber hinaus sind über 100.000 Entscheidungen in der App hinterlegt. Besonders hilfreich ist hierfür die Volltextsuche, mit der die Dateien nach Schlagwörtern durchsucht werden können, um die relevanten Urteile möglichst schnell zu finden. Die Nutzung der App ist kostenlos und wird durch regelmäßige Updates immer aktuell gehalten.

Weitere sinnvolle Apps, die das Lernen und Arbeiten erleichtern

Repetico, LTO, F. A. Z. Einspruch, Any. do, Studysmarter, Camscanner, Legalhead Jura Examensrechner, RVG-Pro (Gebührenrechner).

Fazit

Apps stellen sicherlich kein alleiniges Lernmittel dar, sie können jedoch eine sinnvolle Ergänzung des oft tristen Lernalltags und eine willkommene Abwechslung bieten. So ermöglichen sie ein effektives Zeitmanagement durch Lernen in „Leerzeiten“ und an Orten ohne Bezug zum Lerninhalt, wie beispielsweise im Zug oder im Wartezimmer. Die dadurch erfolgende regelmäßige Auseinandersetzung mit den Lernthemen lässt Wissen auffrischen und vertiefen. Und produktive Lernphasen erlauben umso mehr erholsame Pausenphasen, deren Bedeutung auch im Jurastudium nicht unterschätzt werden sollte.

 

Hinweis der Redaktion: Der Beitrag entstammt aus dem »Der Wirtschaftsführer für junge Juristen«.

Um den Wirtschaftsführer auch unterwegs bequem lesen zu können, finden Sie hier unsere »Wirtschaftsführer-App«.

 

Sandrina Flügel

Rechtsreferendarin, Stuttgart
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