05.07.2021

Krankenkassen-Finanzen trotz Corona stabil

Pressemitteilung des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen vom 19.08.2020

Krankenkassen-Finanzen trotz Corona stabil

Pressemitteilung des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen vom 19.08.2020

Ein Beitrag aus »RdW Kurzreport« | © Mike Fouque - stock.adobe.com / RBV
Ein Beitrag aus »RdW Kurzreport« | © Mike Fouque - stock.adobe.com / RBV

Anlässlich der Finanzergebnisse der gesetzlichen Krankenversicherung für das erste Halbjahr 2020 erklärt Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands:1

„Das vorliegende Finanzergebnis für das erste Halbjahr zeigt, dass die gesetzlichen Krankenkassen trotz der Corona-Pandemie insgesamt noch über stabile Finanzen verfügen. Im Jahr 2020 sorgt der Gesundheitsfonds mit garantierten regelmäßigen Zuweisungen für zuverlässige Einnahmen der Krankenkassen, auch sind bei dem größten Ausgabenblock – den Krankenhäusern – die Ausgaben sogar rückläufig, da coronabedingt viele Operationen abgesagt wurden.

Für die gesetzlichen Krankenkassen bedeutet das rund 1,3 Mrd. € an Einnahmeüberschüssen, für den Gesundheitsfonds hingegen ein Minus von rund 7,2 Mrd. €. Per Saldo hat damit die gesetzliche Krankenversicherung im ersten Halbjahr, so die vorläufigen Zahlen, 5,9 Mrd. € mehr ausgegeben als eingenommen.


Aus diesen Zahlen lässt sich allerdings keine Prognose für das Gesamtjahr ableiten. Beispielsweise ist der extreme Rückgang der Krankenhausausgaben während der Monate des Lockdowns ein Sondereffekt, der sich so wohl kaum wiederholen wird. Die gesetzliche Krankenversicherung hat gezeigt, dass sie auch unter schwierigsten Rahmenbedingungen durch das Miteinander von Ärzten, Kliniken, Krankenkassen, der Politik und vieler weiterer im Gesundheitswesen Tätigen die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherstellen kann.

Wir können froh sein, dieses von der Selbstverwaltung getragene System in Deutschland zu haben. Wir müssen davon ausgehen, dass die Ausgaben für die medizinische Versorgung auch ohne Corona-Effekte weiter ansteigen werden, während die Einnahmesituation ab dem kommenden Jahr aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr schwierig wird.

Deshalb bedarf es einer großen gemeinsamen Anstrengung aller Akteure im Gesundheitswesen und der Politik, um die finanzielle Stabilität der gesetzlichen Krankenversicherung auch im kommenden Jahr zu sichern.“

 

Besprochen in RdW 2020, Heft 19, Randnummer 355.

1 Pressemitteilung des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen vom 19.08.2020

 

Horst Marburger

Oberverwaltungsrat (AT) a. D.
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