09.02.2024

Glasfasernetzausbau der Lechfeld-Gemeinden

Eine App wird zur digitalen Kommandozentrale

Glasfasernetzausbau der Lechfeld-Gemeinden

Eine App wird zur digitalen Kommandozentrale

Die verbesserte Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, der Telekommunikationsfirma und der Baufirma vor Ort ist ein bedeutender Vorteil. | © Thomas Söllner  - stock.adobe.com
Die verbesserte Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, der Telekommunikationsfirma und der Baufirma vor Ort ist ein bedeutender Vorteil. | © Thomas Söllner - stock.adobe.com

Die bayerische Verwaltungsgemeinschaft Lechfeld hat in jüngster Zeit ein ehrgeiziges Projekt in Angriff genommen: den Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes. Ein solcher Ausbau ist mehr als nur eine technische Herausforderung. Er erfordert sorgfältige Planung, Koordination und vor allem Überwachung. Dabei kommen zahlreiche Akteure ins Spiel – von der Kommunalverwaltung über den Telekommunikationsanbieter bis hin zur ausführenden Baufirma vor Ort.

Die Menge an Informationen und Daten, die während des gesamten Prozesses generiert und ausgetauscht werden, kann überwältigend sein. Dabei reicht die Bandbreite von Planungsunterlagen über Genehmigungen bis hin zu den alltäglichen Kommunikationsabläufen. Mit zunehmender Komplexität werden eine effiziente Dokumentation und Datenverwaltung unerlässlich.

Ziel in den Lechfeld-Gemeinden ist es, den Glasfasernetzausbau nicht nur zu realisieren, sondern den gesamten Prozess transparent und nachvollziehbar zu gestalten, um so die Qualität und Effizienz des Projektes zu sichern. Schnell erkannten die Mitarbeitenden der Stadt hierfür das Potential der digitalen Lösung, die bereits seit vielen Jahren in unterschiedlichen Bereichen der Stadt im Einsatz ist, um Prozessschritte zu vereinfachen und alle Beteiligten effektiv zu vernetzen: Ein System namens „EineStadt“.


Große Herausforderungen für die Verwaltungsgemeinschaft Lechfeld

Die Umsetzung des flächendeckenden Glasfaserausbaus im Lechfeld stellt eine komplexe Aufgabe dar und erfordert eine koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Parteien. Mit der Telekom als Hauptakteurin, einer ausführenden Firma, die den Bau und die Anschlüsse plant, und den bayerischen Gemeinden als Kontrollinstanz entsteht eine facettenreiche Projektdynamik. Das Management und die Koordination aller Arbeitsschritte ist eine Herausforderung.

Zudem hatte die Gemeindeverwaltung entschieden, den Glasfaserausbau klassisch durchzuführen und Glasfaserleitungen tiefer zu verlegen, statt das unkompliziertere Trenching-Verfahren zu nutzen, bei dem nur ein schmaler Schnitt in der Straße nötig ist. Dieser Ansatz ermöglicht eine langfristigere und stabilere Infrastruktur, birgt aber auch Komplexitäten in der Koordination und Umsetzung.

Ein Schlüssel für den Erfolg dieses Projekts ist Christian Dobrindt, Ingenieur und Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft Lechfeld, dessen Rolle weit über die bloße Verwaltung hinausgeht. Er ist maßgeblich an der Koordination und Überwachung der Planung und Tiefbaumaßnahmen beteiligt. Sein Aufgabengebiet umfasst die Überprüfung von Trassen, das Freigeben von Routen, das Einholen verkehrsrechtlicher Anordnungen sowie das Sammeln von Daten. Er ist derjenige, der die Ausführungspläne in den Händen hält, vor Ort Fotos macht und sorgfältig alle Details einzeichnet. In enger Absprache mit der Telekom und den Baufirmen muss er sicherstellen, dass alle Glasfaserkabel korrekt und sicher verlegt werden.

Lösung für effiziente, zuverlässige Verwaltung und Dokumentation des Projekts

Inmitten der Herausforderungen des Glasfaserausbauprojekts im Lechfeld etabliert sich die Anwendung von EineStadt als hilfreiches Tool zur digitalen Verwaltung und Koordination der vielfältigen Aufgaben. Mit ihrer intuitiven und bedienerfreundlichen Oberfläche ist die App die ideale Plattform für die Verwaltung der gesamten relevanten Daten – von der Trassenzeichnung über die PDF-Erstellung bis hin zur Handhabung der verkehrsrechtlichen Anordnungen. Jedes Detail des Prozesses – von der Projektplanung bis zur tatsächlichen Durchführung der Tiefbauarbeiten – kann einfach und effizient erfasst, dokumentiert und überwacht werden. Dies ermöglicht eine erhebliche Zeitersparnis, da zeitaufwändige manuelle Aufgaben, wie das Aufzeichnen von Daten auf Papier, sowie eine unübersichtliche Zettelwirtschaft, endlich abgeschafft werden.

Die Lösung von EineStadt geht aber noch einen Schritt weiter: Sie erleichtert nicht nur die Dokumentation, sondern verbessert auch die Kommunikation zwischen den verschiedenen Beteiligten. Durch die Bereitstellung einer Schnittstelle, an der alle relevanten Informationen in Echtzeit verfügbar und austauschbar sind, ermöglicht sie eine transparente und kohärente Kommunikation, die wesentlich zur reibungslosen Abwicklung des Projekts beiträgt.

Die positiven Erfahrungen mit der Verwaltungs-App sind weitreichend, insbesondere in den Worten von Christian Dobrindt: „EineStadt revolutioniert die Art und Weise, wie wir unsere Projekte koordinieren und dokumentieren. Die App ist intuitiv zu bedienen und vereinfacht unsere Arbeit in vielen Aspekten. Sie hilft uns nicht nur dabei, den Überblick zu behalten, sondern auch, den gesamten Prozess effizienter zu gestalten.“

Erfolgreicher Einsatz der Verwaltungs-App in der Praxis

Sobald der Telekommunikationsanbieter die Pläne für die Leitungsverlegung einreicht, überprüfen die Gemeindeverwaltung und der Wasserzweckverband Lechfeld, ob die vorgeschlagenen Trassen geeignet sind. Dabei wird auch berücksichtigt, ob andere kommunale Leitungen wie Wasser- und Kanalleitungen im Weg sind, oder ob die Straße in den letzten Jahren erneuert wurde. Bei Bedarf zeichnet Christian Dobrindt eine alternative Trasse ein und markiert Bereiche, in denen die Leitung nicht verlegt werden dürfen. All diese Informationen, einschließlich Fotos und Screenshots aus dem Lageplan, werden gebündelt in EineStadt gespeichert.

Nach Erhalt der Genehmigung durch die Stadt beginnt die ausführende Firma mit den Bauarbeiten. Sie kann dank übersichtlicher PDFs auf alle relevanten Informationen zugreifen, einschließlich der verkehrsrechtlichen Anordnung der Straßenverkehrsbehörde, die ebenfalls über EineStadt gespeichert werden. Während der Bauphase überwacht ein Mitarbeitender der Kommune die Baustellen und lädt baubegleitende Fotos in die App hoch.

Sollte es zu Abweichungen vom Plan kommen, wird dies sofort digital dokumentiert und an alle Zuständigen kommuniziert, sodass die ausführende Firma entsprechende Korrekturen einleiten kann. Nach Abschluss der Arbeiten kann in der Software per Aktennotiz eingetragen werden, dass die Bauarbeiten erfolgreich abgeschlossen wurden.

Dieser Workflow ermöglicht eine nahtlose und effiziente Zusammenarbeit zwischen sämtlichen Beteiligten und gewährleistet, dass alle erforderlichen Informationen zentral und jederzeit verfügbar sind. Christian Dobrindt, der das Projekt vor Ort koordiniert, fasst zusammen: „Die digitale Anwendung garantiert endlich die Übersicht.“

Digitale Dynamik: Verbesserung der Prozesse und Zusammenarbeit

Der Einsatz von EineStadt hat den Glasfaserausbau der Lechfeld-Gemeinden bereits maßgeblich positiv beeinflusst. Die Anwendung war von Anfang an reibungslos einsetzbar – sowohl im Büro als auch im Feld. Die ausführende Firma war beeindruckt von der Effizienz, mit der Schadensberichte und Maßnahmenanweisungen aus der App exportiert und vorgelegt wurden: ein Vorgang, den sie in dieser Form noch nicht erlebt hatte.

Einer der größten Vorteile der Software ist ihre Benutzerfreundlichkeit. Sie ist mit jedem Smartphone oder Tablet nutzbar und auch weniger technikaffine Mitarbeiter können schnell damit umgehen. Diese Zugänglichkeit trägt erheblich dazu bei, alle Beteiligten zur Nutzung von EineStadt zu motivieren – eine oft große Herausforderung bei der Implementierung neuer Technologien.

Ein weiterer Pluspunkt bietet sich Bürgerinnen und Bürgern: Diese können auf einer eigenen Website, auf der die interaktive EineStadt-Karte integriert ist, stets den aktuellen Stand des Ausbaus einsehen. Somit müssen nicht umständlich am Telefon Informationen ausgetauscht werden und die Einwohner der Region können sich selbstständig informieren, wann und wo Baustellen sind – auch vor ihrer eigenen Haustüre.

Die verbesserte Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, der Telekommunikationsfirma und der Baufirma vor Ort ist ein bedeutender Vorteil, den der Einsatz der App garantiert. Mit ihrer Fähigkeit, alle relevanten Informationen in Echtzeit bereitzustellen, kann die Lösung die Abstimmung zwischen den verschiedenen Akteuren erheblich erleichtern. Und das bedeutet: bessere Abstimmung, ein effektiver Workflow und eine verbesserte Gesamtqualität und Geschwindigkeit des Glasfaserausbaus.

Christian Dobrindt, Koordinator des Glasfaserausbaus für die Gemeinde, betont die Vorteile von EineStadt für die Übersichtlichkeit: „Wenn ich mir vorstelle, ich hätte alle Fotos nur unsortiert in meiner Bibliothek, wäre das schon nicht mehr zu handhaben.“

Die positiven Erfahrungen mit der EineStadt-App unterstreichen ihre Fähigkeit, Arbeitsabläufe zu vereinfachen und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren zu optimieren. Die Anwendung hat sich als entscheidendes Instrument erwiesen, um die Effizienz zu steigern und gleichzeitig die Zusammenarbeit zu fördern. Ihr erfolgreicher Einsatz im Glasfaserausbau im Lechfeld ist weiteres gutes Beispiel dafür, wie Digitalisierung das Arbeitsleben verändern und verbessern kann.

 

Stefanie Fiedler

Bachelor of Arts in Medienkommunikation; Master in Journalismus; Texterin, Journalistin
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