19.06.2020

Digital in die Zukunft führen

Verwaltungsinformatik auf Masterniveau an der HS Bund

Digital in die Zukunft führen

Verwaltungsinformatik auf Masterniveau an der HS Bund

Der digitale Wandel hat von heute auf morgen in den höchsten Gang geschaltet. | © Robert Kneschke - stock.adobe.com
Der digitale Wandel hat von heute auf morgen in den höchsten Gang geschaltet. | © Robert Kneschke - stock.adobe.com

Mit gleich vier neuen Schwerpunktmodulen zur Verwaltungsinformatik wartet der Masterstudiengang „Master of Public Administration“ der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung (HS Bund) auf. Der verwaltungswissenschaftliche Aufstiegsmaster bereitet Beschäftigte der Bundesverwaltung gezielt auf die Übernahme von Führungsaufgaben im höheren Dienst vor. Die Wichtigkeit der digitalen Weiterentwicklung des Masterstudiums an der HS Bund liegt auf der Hand: Angesichts der gravierenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf das gesamte gesellschaftliche Leben ist die Digitalisierung des öffentlichen Dienstes notwendiger denn je. Die neuen Module zur Verwaltungsinformatik vermitteln daher inhaltlich passgenau und zum richtigen Zeitpunkt das Handwerkszeug für die aktive Gestaltung des digitalen Wandels in der Bundesverwaltung.

Der digitale Wandel ist in vollem Gange

Aktuell muss auch die öffentliche Verwaltung die Herausforderungen der Corona-Krise meistern. Mehr denn je kommt der digitalen Arbeit die entscheidende Rolle für die erfolgreiche Bewältigung der Aufgaben im öffentlichen Sektor zu. So werden Anträge von Wirtschaftsunternehmen auf Gewährung von Soforthilfen innerhalb weniger Tage bearbeitet und ausgezahlt. Viele Behörden sind für den Publikumsverkehr geschlossen. Bürgerinnen und Bürger können sich ausschließlich telefonisch oder per E-Mail an die Verwaltung wenden. Ein Großteil der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes befindet sich plötzlich im Homeoffice. Was zuvor dem als Fernstudiengang konzipierten Masterstudiengang „Master of Public Administration“ vorbehalten war, gilt nun für die gesamte HS Bund: Der Lehrbetrieb ist vollständig auf Fernlehre umgestellt. Die Aufzählung ließe sich problemlos fortsetzen. Deutlich wird jedoch schon jetzt: Der digitale Wandel hat von heute auf morgen in den höchsten Gang geschaltet. Die hiermit einhergehenden Herausforderungen sind präsenter denn je.

Aus gutem Grund haben die Abteilung Masterstudiengang und der Fachbereich Finanzen der HS Bund in Brühl und in Münster seit dem letzten Wintersemester vier neue Schwerpunktmodule zur Verwaltungsinformatik aufgelegt. Die neuen Module sollen die IT-Kompetenzen der künftigen Führungskräfte in der Bundesverwaltung stärken.


Das Modul „IT-Management“

Das Modul „IT-Management“ bereitet Führungskräfte gezielt auf die Wahrnehmung von Schnittstellenfunktionen zwischen IT-Abteilungen und Fachabteilungen in Behörden vor. Konsequent stehen vor allem das strategische und operative Informationsmanagement im Mittelpunkt. Die Studierenden sollen befähigt werden, IT-Systeme innerhalb der vorhandenen organisatorischen Rahmenbedingungen und unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Aspekte in behördlichen Strukturen erfolgreich zu implementieren.

Das Modul „Softwareengineering“

Mit dem neuen Modul „Softwareengineering“ soll sich die Bundesverwaltung zunehmend in der Softwareentwicklung emanzipieren. Von der Planung und Analyse von Softwareprojekten über Softwarearchitekturen bis hin zur Prozessführung und Prozessoptimierung steigt dieses Modul voll in die Materie „Software“ ein. Was bisher vielerorts durch externe Dienstleister bereitgestellt wird, soll künftig möglichst selbst in die Hand genommen werden. Mit dem erfolgreichen Studium des Moduls „Softwareengineering“ sollen Führungskräfte befähigt werden, Softwareentwicklungen von der Konzeption bis zum Release effektiv zu gestalten.

Das Modul „Planung und Betrieb zentralisierter IT-Services und Infrastrukturen“

Beim Modul „Planung und Betrieb zentralisierter IT-Services und Infrastrukturen“ stehen vor allem die Aspekte eines modernen IT-Servicemanagements im Vordergrund. Daneben sollen Studierende erfahren, wie ein Rechenzentrum geplant und betrieben wird. Sämtliche Problemfelder von der Administration bis zur Datensicherung werden hier curricular gelehrt. Grundlage bildet eine Information Technology Infrastructure Library (ITIL), innerhalb der alle Kernprozesse gebündelt und verwaltet werden.

Das Modul „Informationssicherheit und Datenschutz“

Die Aktualität der Lehrinhalte des Moduls „Informationssicherheit und Datenschutz“ drängt sich geradezu auf. So muss die Digitalisierung der Bundesverwaltung stets unter Berücksichtigung von IT-Sicherheit und Datenschutz erfolgen. Die inhaltlichen Schwerpunkte des Moduls liegen deshalb in der Identifizierung und Abwehr von Bedrohungen für die Informationssicherheit. Vervollständigt werden die modularen Lernziele durch die Vermittlung und Anwendung kryptografischer Konzepte.

Alle Module können auch als Gasthörer belegt werden

Behörden und ihre Führungskräfte (von morgen) können übrigens alle Schwerpunktmodule zur Verwaltungsinformatik auch im Rahmen eines Gasthörerstudiums absolvieren. Über das Gasthörerstudium und das erfolgreiche Bestehen der jeweiligen Modulprüfung wird ein Hochschulzertifikat ausgestellt. Vorhandene Wissenslücken können so gezielt im Wege einer individuellen Fortbildung geschlossen werden.

Die Corona-Pandemie mag an manchen Stellen durchaus „digitale Defizite“ offengelegt haben. Im Bereich von Studium und Lehre werden die Herausforderungen durch das neue Angebot der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung jedoch aktiv angegangen. Weitere Informationen über den Masterstudiengang „Master of Public Administration“ der HS Bund sowie die neuen Module zur Verwaltungsinformatik stehen unter www.mpa-bund.de zur Verfügung.

 

Prof. Dr. iur. Thomas Sauerland

Dipl.-Kfm. Wissenschaftlicher Leiter der Abteilung Masterstudiengang der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Brühl
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