08.10.2020

Bund fördert Straßenbeleuchtung

Finanzspritze nutzen für eine zukunftsfähige vernetze Beleuchtung

Bund fördert Straßenbeleuchtung

Finanzspritze nutzen für eine zukunftsfähige vernetze Beleuchtung

Aktuelle Förderquoten beschleunigen die digitale Transformation der Beleuchtung von Stadt und Straße. | © Foto: licht.de/WE-EF, Fotografie: Frieder Blickle
Aktuelle Förderquoten beschleunigen die digitale Transformation der Beleuchtung von Stadt und Straße. | © Foto: licht.de/WE-EF, Fotografie: Frieder Blickle

In der Straßen- und Außenbeleuchtung ist die LED-Technologie heute Stand der Technik. 2018 waren indes nach Angaben des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) erst 20 Prozent der Lichtpunkte LED-saniert und nur 35 Prozent steuerbar. Dabei entwickelt sich die kommunale Außenbeleuchtung zur Infrastruktur der Smart City. Denn Masten sind flächendeckend vorhanden und mit Strom versorgt. Aktuelle Förderquoten beschleunigen nun die digitale Transformation für Stadt und Straße.

Einsparpotential durch LED-Leuchten

Mit effizienten LED-Leuchten und intelligenter Steuerung lassen sich viele Kilowattstunden Strom sparen. Denn die Beleuchtung kann heute situations- und bedarfsgerecht aktiviert werden. Etwa indem sich Leuchten erst einschalten, wenn sich Menschen oder Fahrzeuge nähern. Auch die Lichtintensität wird automatisch an die Umgebung angepasst. Dafür erfassen Sensoren an den Masten die Menge des vorhandenen Lichts und das Verkehrsaufkommen. Lichtpunkte werden im Cluster gesteuert, beispielsweise für stadtgebietsweise Schaltvorgänge, Änderungen an Dimm-Profilen oder Kalenderfunktionen.

Mit geregelten LED-Leuchten sparen Kommunen, Energieversorger und Unternehmen bis zu 80 Prozent des verbrauchten Stroms im Vergleich zu konventionellen Halogen-Metalldampflampen. Für weitere Spareffekte sorgt die vorausschauende, datenbasierte Wartung mit Ferndiagnosen, Störungsüberwachung, Fernwartung und Software-Updates.


Vernetztes Licht für Mehrwerte

Advanced Services bringen Mehrwerte in den öffentlichen Raum: Verkehrsmanagement, intelligentes Parken und Verkehrsleitsysteme basieren auf zuvor erfassten Daten. Bei erhöhten Feinstaubwerten wird zum Beispiel der Verkehr umgeleitet. Lichtpunkte, ausgestattet mit WLAN-Sendern, erhöhen die Konnektivität und Attraktivität der Kommune. Wichtig ist dabei eine konsequente Anonymisierung der gesammelten Daten in Big-Data-Anwendungen.

Zusätzliche 100 Millionen Euro Förderung

Im Zuge des Corona-Konjunkturpakets der Bundesregierung stellt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) Kommunen zusätzlich 100 Millionen Euro für notwendige Zukunftsinvestitionen zur Verfügung. Unterstützt wird die kommunale Beleuchtungssanierung im Innen- und Außenbereich. Mit Inkrafttreten der neuen Kommunalrichtlinie zum 1. August 2020 hat das BMU die Förderquoten um zehn Prozentpunkte angehoben. Damit gelten jeweils auch entsprechend geringere Mindestbeträge der Projektgrößen und reduzierte beziehungsweise aufgehobene Eigenmittelanteile. Davon profitieren Antragsteller im Zeitraum vom 1. August 2020 bis 31. Dezember 2021. Außerdem wird der Kreis finanzschwacher Kommunen erweitert.

Was wird gefördert?

Im Outdoor-Bereich unterstützt das BMU die Umrüstung der Außen- und Straßenbeleuchtung auf hocheffiziente Beleuchtungstechnik in Kombination mit der Installation einer Regelungs- und Steuerungstechnik zur zonenweisen zeit- oder präsenzabhängigen Schaltung. Förderungsfähig ist auch die Sanierung in Kombination mit der Installation einer Regelungs- und Steuertechnik für eine adaptive Nutzung der Beleuchtungsanlage. Bezuschusst wird zudem der Einbau von hocheffizienter Beleuchtungstechnik bei der Sanierung von Lichtsignalanlagen.

Die Förderquoten für Kommunen in der Außenbeleuchtung betragen:

  • Außen- und Straßenbeleuchtung: 30 Prozent
  • Straßenbeleuchtung mit adaptiver Nutzung: 35 Prozent
  • Beleuchtung für Lichtsignalanlagen: 30 Prozent

Bei der Auswahl des Systems ist die Zukunftsfähigkeit der Beleuchtungsanlage ein wesentliches Kriterium für kommunale Entscheider. Denn die durchschnittliche Standzeit einer Straßenleuchte liegt bei 30 Jahren. Aus diesem Grund sind Beleuchtungslösungen meist modular aufgebaut und erweiterungsfähig. Häufig setzen Städte und Gemeinden zunächst kleinere Smart-Lighting-Projekte um und nutzen sie als Basis für den weiteren Transformationsprozess.

Licht zum Lesen

  • licht.wissen 03 „Straßen, Wege und Plätze“
  • licht.wissen 17 „LED: Grundlagen – Applikation – Wirkung“
  • licht.wissen 20 „Nachhaltige Beleuchtung“

Freier Download auf www.licht.de/lichtwissen

 

Dr. Jürgen Waldorf

Geschäftsführung licht.de – eine Brancheninitiative des ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. Frankfurt am Main
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