12.03.2020

Die Münchner Sicherheitskonferenz

Ein polizeilicher Großeinsatz

Die Münchner Sicherheitskonferenz

Ein polizeilicher Großeinsatz

„Nach der MSC ist vor der EURO!“ | © Alex - stock.adobe.com
„Nach der MSC ist vor der EURO!“ | © Alex - stock.adobe.com

Rund 3.900 Beamte waren bei der 56. Münchner Sicherheitskonferenz im Einsatz. Sie sorgten für einen ordnungsgemäßen Ablauf.

Die 56. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) fand in diesem Jahr vom 14.02. bis zum 16.02. statt. Zentraler Veranstaltungsort war wie gewohnt das Hotel „Bayerischer Hof“ am Promenadeplatz in der Münchner Innenstadt. Insgesamt rund 3.900 Polizisten aus München, aus Bayern und auch aus ganz Deutschland waren dabei im Einsatz, um sich den umfangreichen zu bewältigenden Aufgaben zu stellen. Sei es die Gewährleistung der Absperrmaßnahmen im Sicherheitsbereich rund um den Promenadeplatz, sei es die Vielzahl der durchzuführenden Lotsenfahrten für die hochrangigen Teilnehmer an der MSC oder auch die Betreuung der unterschiedlichsten Versammlungen an diesem Wochenende, um nur einige der Herausforderungen zu nennen. Die akribische Vorarbeit in den Monaten davor zahlte sich hier aber auch wieder definitiv aus. Nahezu alle Tätigkeitsfelder konnten ohne größere Schwierigkeiten abgearbeitet werden.

Hervorzuheben ist ein Vorfall, der sich im Rahmen der Versammlung des „Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz“ ereignet hat. Hierzu fand am Samstag gegen Mittag die Auftaktveranstaltung am Karlsplatz in München statt. Unmittelbar vor dem Gloriapalast, am Rande der stattfindenden Versammlung, übergoss sich plötzlich ein Mann mit Benzin aus einem Kanister und schritt anschließend mit einem Feuerzeug in der Hand in die Versammlungsmenge. Nur die sofortige Reaktion von vor Ort eingesetzten Kollegen verhinderte eine mögliche Katastrophe. Angehörige einer Gruppe des Münchner Unterstützungskommandos brachten den Mann zu Boden und entwanden ihm das Feuerzeug. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn er seine geplante Tat umgesetzt und sich in der Menschenmenge entzündet hätte. So konnte er umgehend aus diesem Gefahrenbereich herausgebracht und medizinisch versorgt werden. Anschließend kam er in Gewahrsam und wurde letztendlich in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Bei dem Mann handelte es sich um einen 50-jährigen Iraker, der schon seit einigen Jahren in München wohnt und nach eigenen Angaben mit dieser Aktion nachhaltig auf die Situation in seinem Heimatland hinweisen wollte.


Ein direkt am Ereignisort anwesender Journalist der Süddeutschen Zeitung twitterte dazu:

„Zwischenfall am Rande der #Antisiko-Kundgebung auf dem Stachus #München. Mann übergießt sich schreiend mit Benzin. @PolizeiMuenchen reagiert sofort u verhindert durch schnelles Eingreifen möglicherweise Schlimmeres. Einige Umstehende reagieren aggressiv auf Beamte.“

Der letzte Satz dieses Tweets, der unmittelbar nach dem Vorfall veröffentlicht wurde, zeigt auch die schwierige Situation vor Ort auf. Einige Versammlungsbeteiligte bekamen zunächst gar nicht mit, was sich um sie herum abgespielt hat. Man registrierte nur die Festnahme und solidarisierte sich daraufhin mit dem Festgenommenen. Erst Hinweise von anderen Zeugen des Vorfalls machten den Leuten klar, was um ein Haar, ohne Eingreifen der Polizei, passiert wäre.

Letztendlich konnte die Versammlung im Anschluss ohne weitere Störungen fortgeführt werden und ca. 3.000 Teilnehmer demonstrierten friedlich für die Ziele des „Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz“.

Ansonsten verlief der Gesamteinsatz routiniert und ohne größere weitere Zwischenfälle. Mit offizieller Beendigung der MSC am frühen Sonntagnachmittag konnten in der Folge dann auch die polizeilichen Einheiten nach und nach aus dem Einsatz entlassen werden.

Übrigens gilt dieses Jahr ganz speziell die Devise: „Nach der MSC ist vor der EURO!“. Dies natürlich im Hinblick auf den nächsten großen Polizeieinsatz, der im Juni dieses Jahres zu bewältigen sein wird.

Der Einsatzleiter der Münchner Polizei Polizeivizepräsident Norbert Radmacher resümiert den polizeilichen Großeinsatz gegenüber „Bayerns Polizei“ wie folgt:

„Das Wochenende hat mal wieder gezeigt, wie überaus wichtig eine gute Vorplanung für so einen Großeinsatz ist. Ich darf mich darum zunächst einmal bei meinem ganzen Planungsstab bedanken, der den Einsatz so akribisch vorbereitet hat. Dann natürlich gebührt mein Dank auch allen Kolleginnen und Kollegen, die hier in München bei uns im Einsatz waren und mit ihrer Leistung und ihrem Engagement für die überaus gute Bewältigung aller polizeilicher Herausforderungen gesorgt haben.“

 

Werner Kraus

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Polizeipräsidium München
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