Alljährlich lockt mit der Ce BIT die wichtigste IT -Messe tausende von Besuchern nach Hannover. Dieses Jahr fand sie vom 5. bis 9. März statt. 4.000 Unternehmen, Institutionen und politische Delegationen aus mehr als 120 Ländern trafen sich auf dem Messegelände. Zunehmend standen dabei der Austausch und die Vernetzung mit Geschäftspartnern und Kunden aus dem unternehmerischen und öffentlichen Bereich im Vordergrund.

In einer Umfrage des Branchenverbands BITKOM zeigte sich demnach auch die große Mehrheit der Aussteller mit dem Messeverlauf sehr zufrieden: Die Stimmung an den Ständen sowie Zahl und Qualität der Geschäftskontakte und Abschlüsse sei sehr gut gewesen, trotz etwas geringerer Besucherzahlen. „Die Ce BIT 2013 hat der breiten Öffentlichkeit deutlich vor Augen geführt, wie ITK die Wirtschaft und Gesellschaft nach vorne bringen können“, meinte BITKOM -Präsident und DATEV -Vorstandsvorsitzender Prof. Dieter Kempf.

Zu einem weiteren wichtigen Baustein der Messe entwickelte sich das Thema Internet-Startups und Berufseinstieg in der IT -Branche. „Gründungswettbewerbe wie der ,Innovators‘ Pitch oder CODE _n waren ein voller Erfolg,“ so Kempf, „Sie haben gezeigt, welch lebendige Start-Up-Szene Deutschland hat und wie die App-Ökonomie unser Leben erleichtern kann.“

Viele Unternehmen konnten zudem Kontakte zu Bewerbern und wechselwilligen Fachkräften herstellen. Zum Teil wurden Arbeitsverträge direkt an den Ständen unterschrieben. BITKOM rechnet für den ITK -Sektor mit einem weiteren Aufbau von 12.000 Arbeitsplätzen in Deutschland. Die Branche ist damit neben dem Maschinen- und Anlagenbau der einzige Industriesektor, der in Deutschland mehr als 900.000 Arbeitsplätze bietet.

Leitthema Shareconomy

Mit dem Leitthema Shareconomy hat die Messe die Möglichkeiten der IT und des Internets als wesentlicher Treiber des gesellschaftlichen Trends weg vom dauerhaften Besitz hin zum Teilen (engl. „to share“) von Daten, Ressourcen, Gütern und Infrastruktur aufgezeigt.

Die Shareconomy lässt Wirtschaftszweige zusammenrücken. Gemeinsam werden Innovationen vorangetrieben, beispielsweise zwischen Telekommunikationsanbietern und der Automobilindustrie. Carsharing-Modelle setzen sich als neue Form der Mobilität immer stärker durch, wie beispielsweise Vodafone mit seinem DriveNow-Konzept auf der Ce BIT 2013 zeigte.

Doch auch im öffentlichen Bereich birgt die Shareconomy großes Potenzial. So gab es auf der Messe einen „Mängelmelder“ zu sehen, mit dem Bürger über das Internet auf Missstände im Stadtgebiet hinweisen können, beispielsweise auf eine defekte Ampelanlage oder Schlaglöcher in den Straßen. Durch das Teilen der Informationen mit den anderen Benutzern, die die Mängel auch „bewerten“ können, lassen sich schnell und einfach Prioritäten feststellen. Fraunhofer FOKUS veranschaulichte, wie verschiedene Datenströme aus unterschiedlichen Behörden ausgewertet und so die Zusammenarbeit optimiert werden kann.

Für die DATEV eG bedeutet Shareconomy das Zusammenspiel zwischen Unternehmen, steuerlichen Beratern, Privatpersonen und Behörden. Der einfache und schnelle Austausch von Informationen und Daten zwischen den Beteiligten durchzieht alle Bereiche des Softwareangebots. Beispiele hierfür sind der Austausch von Rechnungs- und Buchführungsdaten oder die Übermittlung und Verarbeitung von Verbrauchszählerständen bis hin zur Bescheidversendung.

CeBIT-Trends Cloud Computing und Big Data

Immer mehr Unternehmen beziehen IT -Leistungen wie Speicherplatz, Rechenleistung oder Software aus dem Internet, während es bei den Konsumenten vor allem Speicherdienste für Dokumente, Videos oder Fotos sind. Laut BITKOM wächst der Markt für Cloud Computing allein in Deutschland um knapp 50 Prozent. Auf der Ce BIT standen vor allem Cloud-Angebote im Mittelpunkt, die sich leicht und flexibel in die vorhandene IT -Infrastruktur einbinden lassen.

Ein weiterer Trend: Big Data beschreibt die Herausforderung, die immer größer werdende Datenflut durch intelligente Analyse und Auswertung in den Griff zu bekommen. Weltweit werden ca. 2,5 Exabyte (Trillion Bytes) an Daten pro Tag gesammelt. IT -Unternehmen präsentierten in Hannover neueste Lösungen zur intelligenten Analyse unstrukturierter Datenberge, aus denen sich wertvolle Erkenntnisse für Politik und Wirtschaft gewinnen lassen.

Neue Produkte fürs mobile Arbeiten

Nach einer BITKOM -Schätzung werden 2013 vier von fünf verkauften Handys in Deutschland Smartphones sein. Auf der Ce BIT konnten viele Modelle bestaunt werden, die erst in den nächsten Monaten auf den Markt kommen. Im Trend liegen sogenannte „Phablets“, eine Mischung aus Smartphones und Tablets. Ebenfalls große Aufmerksamkeit erzeugten die „Convertibles“, wie das neue das neue Microsoft Surface Pro: Geräte, die einfach vom Tablet zum Notebook verwandelt werden können.

Eine neue Möglichkeit, auch Informationen mit höheren Datenschutzklassen auf sichere Weise über Smartphones und Tablet- PC s abzurufen, stellte die DATEV eG vor. Damit lässt sich der Zugriff von diesen Endgeräten auf Inhalte in der Cloud erstmals über eine SmartCard absichern. Die Mobilgeräte kommunizieren dazu über den Funkstandard Bluetooth mit einem neuartigen Kartenleser, der eine SmartCard im Micro- SIM -Format enthält.

Bei immer breiter angelegten Nutzungsszenarien ist es kein Wunder, dass die Mobilfunknetze immer schneller ausgelastet werden. So gab beispielsweise die Deutsche Telekom während der Messe bekannt, dass sie das größte WLAN -Netz Deutschlands aufbauen will. Und dies auch ganz im Sinne von Shareconomy: Die Besitzer eines privaten WLAN geben ihr Netz für andere Nutzer frei und erhalten dafür kostenlosen Zugang zu Millionen von WiFi-Hotspots weltweit.

Public Sector Parc – Die Leitmesse für den öffentlichen Sektor

Der Public Sector Parc in Halle 7 beheimatete wieder alles rund um die IT für die öffentliche Verwaltung. Führungskräfte, Einkaufsentscheider, Fachanwender und interessierte Bürgerinnen und Bürger erhielten hier umfassende Informationen über neueste digitale Hightech-Lösungen für die Modernisierung der Verwaltung auf allen Ebenen.

Auf dem „Marktplatz Kommune“ stellten Unternehmen aktuelle Produkte und Lösungen speziell für die kommunale Verwaltung vor. Im Forum Public Sector Parc konnten sich die Besucher über aktuelle Themen, Anwendungen und Projekte des gesamten öffentlichen Sektors in Vorträgen informieren.

Auf dem Ce BIT -Sonderbereich „Government for you” stellten Bund und Länder die neuesten eGovernment-Projekte und Innovationsthemen des IT -Planungsrates vor, wie z.B. n PA , DE -Mail, Behördennummer 115, moderne Bürgerdienste und Open Data/Open Government. Erstmals präsentieren sich Bund und Länder auf einer optisch und thematisch einheitlichen Plattform und einem gemeinsamen Marktplatz und Lounge. Die gemeinsamen „Government for you”-Leitthemen waren sichere Identität, effiziente Prozesse und moderne Bürgerdienste.