28.08.2017

Kommunale Beleuchtung: Neue Lichtqualität mit LED

Förderung von LED-Beleuchtung für soziale, kulturelle und öffentliche Einrichtungen

Kommunale Beleuchtung: Neue Lichtqualität mit LED

Förderung von LED-Beleuchtung für soziale, kulturelle und öffentliche Einrichtungen

Durch den Einsatz von LED sind Stromeinsparungen von mindestens 50 Prozent möglich. | © Jamrooferpix - Fotolia
Durch den Einsatz von LED sind Stromeinsparungen von mindestens 50 Prozent möglich. | © Jamrooferpix - Fotolia

LED-Beleuchtung schont Klima und Kassen: Für rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs sind öffentliche Gebäude, Immobilien aus Gewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie Wohnungen verantwortlich. Auch die Beleuchtung trägt zum Stromverbrauch bei und bietet hohes Einsparpotenzial. So liegt der Anteil des Stromverbrauchs durch Beleuchtung beispielsweise bei Parkhäusern zwischen 70 und 85 Prozent und bei Sporthallen zwischen 50 und 70 Prozent. In Büro und Verwaltung, Schulen oder Werkhallen verbraucht das künstliche Licht bis zu 50 Prozent der Energie. Durch den Einsatz von LED sind Stromeinsparungen von mindestens 50 Prozent möglich.

Häufig übertrifft das Ergebnis sogar die Erwartungen: So könnten deutsche Städte und Gemeinden mit LED-Straßenbeleuchtung jährlich bis zu 2,2 Milliarden Kilowattstunden Strom einsparen und rund 1,4 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermeiden, prognostizierte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) Mitte Februar auf der Konferenz der LED-Leitmarktinitiative in Berlin. Diese wurde im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gegründet.

Die Nationale Klimaschutzinitiative unterstützt mit der Kommunalrichtlinie Städte, Gemeinden und Landkreise, Strategien für den lokalen Klimaschutz zu erarbeiten. LED spielt dabei eine wichtige Rolle. Deshalb unterstützt das BMUB seit 2008 Kommunen, ihre Beleuchtung auf LED-Technologie umzurüsten. Seitdem wurden rund 6  500 LED-Projekte in 2  500 Kommunen gefördert. Das Ergebnis: Kommunen werden durch niedrigere Energiekosten entlastet. Gleichzeitig leisten sie einen wichtigen Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent zu senken.


Zeitfenster für Förderantrage

Damit weitere Potenziale gerade im Gebäudesektor gehoben werden können, fördert das BMUB in diesem Jahr erneut Klimaschutzprojekte in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen (Kommunalrichtlinie). Eine Chance vor allem für finanzschwache Kommunen, ihre Innen- und Hallenbeleuchtung sowie Außenbeleuchtung mit effizienter LED-Technologie subventioniert auszustatten. Förderanträge können vom 1. Juli bis 30. September 2017 eingereicht werden. Auch 2018 werden die Förderprogramme voraussichtlich fortgeführt. Die zur Verfügung gestellten Mittel stammen aus dem Bundeshaushalt und dem Energie- und Klimafonds.

Wer kann Anträge stellen?

Kommunen und Zusammenschlüsse mehrerer Kommunen, Betriebe, Unternehmen und sonstige Organisationen mit mindestens 50,1 Prozent kommunaler Beteiligung, Sportvereine mit Gemeinnützigkeitsstatus, öffentliche gemeinnützige und religionsgemeinschaftliche Kindertagesstätten und Schulen, öffentliche und freie gemeinnützige Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe beziehungsweise deren Träger können Förderung beantragen.

Förderungswürdige Reduktion

Für die Förderung von Innen- und Hallenbeleuchtung ist die Reduktion von mindestens 50 Prozent CO2 Vorgabe. Darüber hinaus muss das Projekt eine Mindestgröße berücksichtigen. Auch die LED-Außenbeleuchtung wird 2017 wieder gefördert: 20 Prozent Förderung erhalten Konzepte, die den CO2-Ausstoß um 70 Prozent reduzieren. Wird dabei Lichtsteuerung berücksichtigt und der CO2-Ausstoß um 80 Prozent verringert, sind 25 Prozent Investitionszuschuss möglich.

Kindertagesstätten, Schulen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie Sportstätten können einen erhöhten Fördersatz von bis zu 30 Prozent für die LED-Außenbeleuchtung und für die Innenbeleuchtung sogar bis zu 40 Prozent erhalten.

Der Projektträger Jülich (https://www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen) ist mit dem Management vom BMUB beauftragt und berät zum Förderprogramm und zur Antragstellung. Kommunen, die noch am Anfang ihrer Klimaschutzaktivitäten stehen, können im Rahmen der Kommunalrichtlinie Beratung durch Experten beantragen.

LED-Leitmarktinitiative

Mit der LED-Leitmarktinitiative werden Klimaschutz und Innovation wirksam miteinander verbunden. Sie wird vom Bundesumweltministerium koordiniert. Partner sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das Bundesinstitut für Bau, Stadt- und Raumforschung, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, der Deutscher Städte- und Gemeindebund, die Deutsche Lichttechnische Gesellschaft e. V., der Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) sowie licht.de, die KfW Bankengruppe und die Technische Universität, Berlin.

Die Investitionskosten für die Erstinstallation von LED-Beleuchtungslösungen relativieren sich gerade bei alten Beleuchtungsanlagen durch Energieeinsparungen. Das belegen zahlreiche Beispiele. Doch der Wechsel zur LED-Technologie setzt ein grundsätzlich neues Herangehen an Beleuchtungssysteme voraus. Die LED-Leitmarktinitiative hilft, Innovationspotenzial durch LED zu ermitteln, und unterstützt Projekte, die Investitionen auslösen. Tipps zur Planung von LED-Projekten, Checklisten sowie eine Bewertungsmatrix zur Außenbeleuchtung, die Kommunen beim Ausschreibungs- und Vergabeprozess unterstützt, bietet die LED-Leitmarktinitiative (http://www.licht.de/de/led-leitmarktinitiative/) unter www.licht.de an.

Anschauliche Förderbeispiele und weitere Informationen zur LED-Leitmarktinitiative hält die downloadbare Broschüre «Klimaschutz im neuen Licht» (http://www.licht.de/fileadmin/bildarchiv/Webbilder/portale/07_LED-Leitmarktinitiative/PDFs/161201_BMUB_Broschuere_Klimaschutz.pdf ) bereit. Zudem ist der LED-Laufsteg (http://www.led-laufsteg.de/) auf dem Gelände des Deutschen Technikmuseums empfehlenswert. Auf einer Länge von 1,5  Kilometern präsentiert er Beleuchtungskonzepte für LED-Straßenbeleuchtung.

Von allen Beleuchtungstechnologien bieten Lichtlösungen mit LED die höchsten Einsparpotenziale. Damit zählen LEDs zu Schlüsseltechnologien des Klimaschutzes, die Städten, Gemeinden und Landkreisen dabei helfen, die Weichen zur klimaneutralen Kommune zu stellen, beziehungsweise die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren.

 

Dr. Jürgen Waldorf

Geschäftsführung licht.de – eine Brancheninitiative des ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. Frankfurt am Main
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