10.03.2025

Schutz Kritischer Infrastrukturen vor unkooperativen Drohnen

Systeme zur Drohnenerkennung und -abwehr

Schutz Kritischer Infrastrukturen vor unkooperativen Drohnen

Systeme zur Drohnenerkennung und -abwehr

Baliukh Pavlo - stock-adobe.com
Baliukh Pavlo - stock-adobe.com

Im Beitrag werden im Hinblick auf den zunehmenden Einsatz von Drohnen geeignete technologische Systeme zur Drohnenerkennung und Abwehrmaßnahmen vorgestellt.

Das Angebot an Drohnen auf dem Markt ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Damit ist auch deren Einsatz für böswillige Zwecke im zivilen Raum gestiegen, z. B. um sensible Standorte, kritische oder wichtige Liegenschaften durch unbefugten Zugriff auszuspähen, Störungen zu verursachen oder sogar anzugreifen.

Das besondere Sicherheitsproblem

Um Menschen und Infrastrukturen davor zu schützen, ist eine sorgfältige Überwachung des eingeschränkten Luftraums an solchen Orten entscheidend. Oft ist die Früherkennung und Risikobewertung durch Menschen schwer möglich, aber Systeme zur automatischen Drohnenerkennung und Darstellung der momentanen Lage können sie unterstützen, um rasch ein Situationsbewusstsein der bedrohlichen Lage zu erlangen und die adäquaten Abwehrmaßnahmen zu entscheiden und einzuleiten.


Gefahren durch kleine Drohnen

Die Gefährlichkeit einer Drohne hängt von mehreren Faktoren ab, wie z. B. Kosten, Traglast, Flugreichweite, Zugänglichkeit. Da viele Modelle kostengünstig, performant und leicht erhältlich sind, werden sie vermehrt zur Spionage und zum Angriff auf Personen und Liegenschaften missbraucht.

Zudem tragen die raschen Fortschritte in der Entwicklung autonomer oder teilautonomer unbemannter Luftfahrzeuge (UAVs), wie Quadrocopter und Octocopter, dazu bei, dass solche Drohnen als Träger für intelligente Sensoren und Transportgut verwendet werden.

Der weltweite Markt der kommerziellen Drohnen ist jung, aber im schnellen Wachstum. So wurde dieser im Jahr 2022 auf 8,77 Milliarden US-Dollar geschätzt und soll von 10,98 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 54,81 Milliarden US-Dollar im Jahr 2030 wachsen.

Arten des Drohnenmissbrauchs

Bei der missbräuchlichen Verwendung von Drohnen unterscheidet man zwischen

  • harmlosen Störungen, wie z. B. Beobachtung von Großveranstaltungen oder landenden Flugzeugen;
  • gesetzwidrigen Handlungen, wie z. B. Fliegen in Flugverbotszonen, Spionage, Erkundung und Ausspähung von Privatgrundstücken oder Firmengeländen, Schmuggel, Transport von Drogen, Mobiltelefonen oder Waffen in JVAs, aber auch Diebesgut und Hilfsmitteln. Solche Straftaten zielen zumeist nicht darauf ab, Personen zu gefährden;
  • beabsichtigter Bedrohung: Anschläge auf Personen und Liegenschaften.

Je nach Situation muss die Abwehr gegen Drohnenangriffe entsprechend bestimmt werden.

Technologien zur Drohnenerkennung

Drohnen können oft selbst mit einem geschulten Auge, vor allem in der Entfernung und bei schlechter Sicht, nicht erkannt und von Vögeln unterschieden werden. Sie sind i. d. R. klein und, wenn sie tief fliegen, von Vegetation oder Gebäuden perfekt getarnt.

Dafür sind Drohnenabwehrsysteme notwendig, die automatisch UAVs früh erkennen, lokalisieren, verfolgen und klassifizieren, um somit die aktuelle Bedrohungslage rasch zu erfassen und den Entscheidungsträger bei der Einleitung der Abwehrmaßnahmen zu unterstützen.

Multisensorielle Systemlösungen

Es gibt keinen ultimativen „Drohnensensor“, sondern multisensorielle Systemlösungen, die für die Drohnendetektion geeignet sind. Hierzu gehören Radar und Hochfrequenz, die eine lange Erfassungsreichweite anbieten, sowie Akustik und Optik, die für den mittleren und nahen Bereich ideal sind.

Jede Sensortechnologie hat ihre eigenen Vorteile und Nachteile, was die Leistungsfähigkeit und Einsetzbarkeit anbetrifft, sodass diese am besten kombiniert werden, um die Nachteile eines Sensors mit den Vorteilen eines anderen Sensors zu kompensieren.

Rechtliche Einschränkungen

Zusätzlich gelten rechtliche Vorschriften, sodass nicht alle Sensoren überall und zu jeder Zeit eingesetzt werden dürfen. Die aktuelle Rechtsprechung erlaubt dies nur für bestimmte Sensoren (wie Hochfrequenz und Radar) bei regulärer Überwachung ohne Erfassung von weiteren Kommunikationsinhalten, und für weitere Sensoren (visuell-optisch, akustisch) nur im Gefahrenfall, da unter Umständen die Grundrechte von Menschen dadurch verletzt werden können.

Je nach Einsatzgebiet finden manche Sensoren, z. B. das Radar, auch wegen der Strahlung keine Akzeptanz. Andere, z. B. Akustik, sind gegenüber Störungen in der Umgebung sehr empfindlich und dadurch nur eingeschränkt funktional.

Vor- und Nachteile von Anti-Drohnen-Systemen

Es gibt viele Anbieter von Anti-Drohnen-Systemen auf dem Markt und einiges im Angebot, das als leistungsstark beworben wird. Doch finden diese nicht in jedem Einsatzfall Anwendung. Große und teure Radargeräte kommen oft zum Einsatz.

Diese können tatsächlich große Flugobjekte auf weite Entfernung erkennen, bei Mikrodrohnen hingegen liefern sie entweder keine Erkennung im Nah- und Mittelbereich oder verursachen viele Fehlerkennungen.

Funküberwachungssysteme bieten eine hohe Erkennungsreichweite, können jedoch nur funkgesteuerte Drohnen erkennen, was zukünftig durch den Einsatz autonomer Drohnen immer seltener der Fall sein wird. Wie die Preise aussehen, ist eine andere Frage. Die wirtschaftliche Lösung MODEAS, die für den Schutz von kritischen Infrastrukturen geeignet ist, wird im Folgenden präsentiert.

(…)

Den vollständigen Beitrag lesen Sie im Deutschen Polizeiblatt 1.2025, S. 23 f.

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