Kriminalitätsentwicklung im Zusammenhang von Zuwanderung

Kriminalitätsentwicklung im Zusammenhang von Zuwanderung

Der starke Zustrom von Asylsuchenden nach Deutschland war im Dezember 2015 erstmals wieder rückläufig. Die Zahl registrierter Asylsuchender lag jedoch über der der ersten Jahreshälfte. Hauptherkunftsländer im Jahr 2015 waren Syrien, Afghanistan, die Staaten des Balkans und der Irak.

Die hohen Flüchtlingszahlen haben Auswirkungen auch auf das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung, weshalb Daten aus der laufenden Fallbearbeitung von Bund und Ländern ein regelmäßiges Lagebild der Kriminalitätsentwicklung geben sollen. Die nun vorliegende erste Lageübersicht „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung” bildet im Wesentlichen die Zahlen derjenigen 13 Bundesländer ab, die gemäß der Aufnahmequote nach dem Königsteiner Schlüssel zur Aufnahme von rund 70 % der Zuwanderer verpflichtet sind.

Der Lagebericht zeigt, dass Flüchtlinge im Durchschnitt genauso wenig oder oft straffällig werden wie Vergleichsgruppen der hiesigen Bevölkerung. Bei den von Jahresbeginn bis Ende September erfassten Fällen machen Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie Diebstahlsdelikte (inklusive Leistungs-/Beförderungserschleichung) mit rund 67 % den Hauptanteil aus. Der Anteil der Sexualstraftaten liegt bei unter 1 %. Noch geringer (ca. 0,1 %) ist der Anteil der Straftaten gegen das Leben. Zuwanderer selbst sind im Schwerpunkt durch Rohheitsdelikte und Diebstahlsdelikte bedroht. Die Zahl der Delikte, die in Sammelunterkünften mit einer Mindestkapazität von 50 Personen oder in Erstaufnahmeeinrichtungen begangen wurden, ist stark angestiegen. Rohheitsdelikte hatten dort einen Anteil von rund 50 % an den in den Unterkünften festgestellten Straftaten. Diebstahlsdelikte hatten einen Anteil von ca. 16 %, Rauschgiftdelikte einen Anteil von ca. 7 %. Die Gründe hierfür können unter anderem die starke Belegung in den Einrichtungen sein. Überrepräsentiert sind Tatverdächtige aus Serbien, Kosovo und Mazedonien. Demgegenüber sind Tatverdächtige aus Syrien und Irak unterrepräsentiert.

Die gewalttätigen Ereignisse (Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und Eigentumsdelikte) in mehreren deutschen Städten in der Silvesternacht 2015/2016 werden aktuell in einer eigenen Lage-und Phänomenanalyse verarbeitet und sind nicht Gegenstand der vorliegenden Lageübersicht.

Der Lagebericht kann hier abgerufen werden. (CW)

n/a