4. Speyerer Tagung zu Public Corporate Governance

4. Speyerer Tagung zu Public Corporate Governance

Über 100 Teilnehmer folgten am 04. und 05. April 2016 der Einladung von Prof. Dr. Michèle Morner und Prof. Dr. Ulf Papenfuß zur 4. Speyerer Tagung zu Public Corporate Governance. Univ.-Prof. Dr. Michèle Morner ist Inhaberin des Lehrstuhls für Personal, Führung und Entscheidung im öffentlichen Sektor an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer. Prof. Dr. Ulf Papenfuß ist Juniorprofessor für Public Management an der Universität Leipzig.

GmbH = „Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung“? : Experten aus Verwaltung, Wissenschaft und Beratung suchten an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer den Dialog und tauschten sich über Perspektiven und Gestaltungsmöglichkeiten öffentlicher Unternehmen aus. Insbesondere diskutierten sie über gute Leitung und Aufsicht öffentlicher Unternehmen.

Viele öffentliche Versorgungsaufgaben werden heutzutage von privatrechtlichen Beteiligungs-gesellschaften von Bund, Ländern und Kommunen übernommen. Dominierende Rechtsform ist dabei die GmbH. Doch wie kann konkret sichergestellt werden, dass diese Gesellschaften ihrem öffentlichen Auftrag adäquat nachkommen?

Im Fokus stand vor allem die Arbeit von Aufsichtsräten als wichtiges Kontroll- und Steuerungs-instrument guter Unternehmensführung. „Insbesondere Public Corporate Governance Kodizes regeln die Aufsichtsratsarbeit und leisten einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsstärkung der Aufsichtsratsaufgaben“, so Prof. Ulf Papenfuß. Davon existieren aber viel zu viele, die zum Teil nicht ausreichend gelebt werden.

In diesem Sinne warnte Herr Prof. Dr. Edgar Ernst – Präsident der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (dpr) – in seinem Keynote-Vortrag vor einer Überflutung von „Formalismen ohne Zusatznutzen“, wie beispielsweise Regelungen hinsichtlich Altersobergrenzen von Auf-sichtsratsmitgliedern. Vielmehr sei wichtig, gängige Besetzungsstrategien nach Parteiproporz kritisch zu hinterfragen und klare, unternehmensspezifische Anforderungsprofile an Aufsichtsräte zu definieren. „Auch gruppendynamische Aspekte sollten sowohl bei der Aufsichtsratsbesetzung als auch -evaluation in den Fokus gestellt werden“, so Prof. Morner. Denn Aufsichtsratsarbeit gelinge nur, wenn das Gesamtgremium als Team agiere und in engem Austausch mit der Geschäftsleitung stünde. Nur auf diesem Weg könne gewährleistet werden, dass Aufsichtsräte ausreichend mit kontroll- und entscheidungsrelevanten Informationen „versorgt“ sind, um Risiken abzuwägen und dem Versorgungsauftrag öffentlicher Unternehmen Rechnung zu tragen.

Die 5. Speyerer Tagung zu Public Corporate Governance wird diese Problematik erneut aufgreifen und findet am 3. und 4. April 2017 statt.

Kontakt und weitere Informationen zur Tagung:

Univ.-Prof. Dr. Michèle Morner, Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, Postfach 1409 – 67324 Speyer, Freiherr-vom-Stein-Straße 2 , D-67346 Speyer, Telefon: +49 (0) 6232 654-275, Telefax: +49 (0) 6232 654-279, E-Mail: morner@uni-speyer.de

 

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